Darmstadt-Dieburg. Am 30. April hatte die Gesellschafterversammlung der International Preschool am Schuldorf Bergstraße in Seeheim-Jugenheim beschlossen, die Einrichtung zum 31. Juli 2027 zu schließen. Zu dem Zeitpunkt wären die letzten der 43 Kinder, die zum neuen Kindergartenjahr noch angemeldet sind, in die Schule gewechselt. Grund für die angekündigte Schließung waren die hohen Defizite der Einrichtung, weil der Bedarf stetig gesunken war. Bis zu 63 Kinder können dort betreut werden. 2022 betrug das Defizit für den Landkreis Darmstadt-Dieburg 389.254 Euro, 2023 waren es 274.447 Euro.

Auf dem Elternabend am Dienstagabend gab es nun aber eine überraschende Wendung: Aus der Elternschaft kam die Zusage, das Defizit für das kommende Kindergartenjahr erheblich durch Spenden zu reduzieren – und sich darüber hinaus mehr um die Öffentlichkeitsarbeit für die Einrichtung zu bemühen. Deshalb wird der Gesellschafterversammlung vom Vize-Landrat und Schuldezernent Lutz Köhler empfohlen werden, die Schließung zum Jahr 2027 vorerst aufzuheben. Laut Köhler muss die neue Situation noch vertraglich fixiert werden. Köhler ist optimistisch, dass das Thema der Schließung der Einrichtung für die kommenden Jahre damit vom Tisch ist.

56 Kinder benötigt die Preschool, um kostendeckend betrieben werden zu können. Helfen soll nun neben den Bemühungen der Eltern, dass nicht nur zweisprachig aufgewachsene Kinder aufgenommen werden sollen, sondern auch Kinder von deutschen Eltern, die bereits früh Englisch lernen sollen.

Eine große Rolle für den Rückgang der Kinderzahlen spielte neben den Auswirkungen von Brexit und der Corona-Pandemie, dass viele der großen internationalen Unternehmen, die im Rhein-Main-Gebiet ansässig sind, ihre betriebsinternen Kindertagesstätten ausgebaut haben, so dass den Eltern ein größeres Angebot zur Verfügung stand – mit der Folge, dass die Nachfrage nach der Einrichtung am Schuldorf Bergstraße sank. Abschließend erklärte Köhler, dass er „sehr froh“ darüber sei, dass die Schließung abgewendet werden konnte und die Eltern Verständnis für die finanzielle Lage des Landkreises haben und man gemeinsam eine gute Lösung gefunden habe. „Der Internationale Kindergarten ist eine beeindruckende Einrichtung, welcher neben guter pädagogischer Arbeit auch ein Standortvorteil für den Landkreis ist.“

Derzeit sind 13 Mitarbeiter an der International Preschool beschäftigt.

 

Artikel vom 08.05.24

Nach der Entscheidung des Kreisausschusses im August übernimmt der Landkreis Darmstadt-Dieburg ab 13. November den freigestellten Schülerverkehr (die durch den Schulträger außerhalb des öffentlichen Personennahverkehrs beauftragte Schülerbeförderung) an der Wichernschule in Mühltal und an der Gustav-Heinemann-Schule in Dieburg mit Hilfe seiner Tochtergesellschaft „Betreuung DaDi gGmbH“ selbst. Die 55 Fahrzeuge konnten nun in einem feierlichen Akt den Fahrerinnen und Fahrern übergeben werden.

55 Kleinbusse kreisweit im Einsatz

„Wir nutzen zukünftig 55 Kleinbusse, um zunächst die Beförderung an die Wichernschule in Mühltal sowie an die Gustav-Heinemann-Schule in Dieburg sicherzustellen. Perspektivisch werden ab dem 15. Januar die Anne-Frank-Schule (Dieburg), ab Februar die Bischoff-Ketteler-Schule (Groß-Zimmern), ab dem kommenden Schuljahr die Albert-Schweitzer-Schule (Griesheim) sowie die neue Förderschule in Pfungstadt folgen. Insgesamt sind rund 250 Schulkinder dieser Schulen aus den Kreiskommunen auf eine Beförderung außerhalb der öffentlichen Verkehre angewiesen“, erläutert der Erster Kreisbeigeordneter Lutz Köhler bei der Fahrzeugübergabe in Griesheim.

Ein beispielloser Kraftakt in gerade mal acht Wochen

Damit dies möglich wurde, war in den vergangen acht Wochen ein beispielloser Kraftakt durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Betreuung DaDi gGmbH notwendig. Neben der Beschaffung, Beklebung und Ausstattung der 55 Kleinbusse, war die Personalgewinnung der 84 Fahrerinnen und Fahrer und des Begleitpersonals ein Schwerpunkt. „Ich bin stolz auf mein gesamtes Team und bedanke mich für die geleistete Arbeit in den vergangenen Monaten“, erklärt Geschäftsführerin Nadja Zoch.

Einsparpotenzial von bis zu 300.000 Euro

Die notwendigen Fahrzeuge (Kosten rund 3,1 Millionen Euro) wurden, auf Grundlage des Beschlusses im Kreisausschuss im Sommer beschafft. Damit schafft der Landkreis Darmstadt-Dieburg die Voraussetzung für eine qualifizierte Beförderung der Kinder durch die „Betreuung DaDi gGmbH“. „Wir schätzen das Einsparpotenzial auf jährlich auf bis zu 300.000 Euro, welches im Hinblick auf die aktuelle Haushaltslage ein wichtiger Beitrag zur Konsolidierung ist“, erläutert Lutz Köhler weiter. „Außerdem erspart der Landkreis Darmstadt-Dieburg als Schulträger den Eltern eine zwar zuschussfähige aber auf mehreren Ebenen (finanziell, zeitlich) aufwändige private Beförderung ihrer Kinder und hält gleichzeitig den finanziellen Aufwand für den Kreishaushalt in Grenzen“, so Köhler weiter. Darüber hinaus soll sich zukünftig mit Hilfe einer App für die Eltern die Service-Qualität verbessern und die Arbeitsprozesse bei der Schülerbeförderung verbessern.

Weiteres Personal gesucht

Weiterhin sucht die Betreuung DaDi gGmbH für den Schülerfahrdienst Fahrpersonal für das Einsatzgebiet im Landkreises Darmstadt-Dieburg. Interessierte können die Stellenausschreibung auf www.betreuung-dadi.de/karriere/ einsehen oder sich unter Telefon 06155 89 804 281 melden.

Ergebnisse der Fachtagung „Pakt für den Nachmittag – Chance und Herausforderung für die Vereine sowie die Kinder- und Jugendförderung“ im Kreistagssitzungssaal

Über 100 Interssierte waren zur Fachtagung „Pakt für den Nachmittag – Chance und Herausforderung für die Vereine sowie die Kinder- und Jugendförderung“ am 17.01.2023 in den Kreistagssitzungssaal gekommen

Die Förderung von Kindern in ihrer Gesamtheit steht immer im Mittelpunkt – auf diesen Konsens konnte man sich schon zu Beginn der Fachtagung „Pakt für den Nachmittag an Grund- und Förderschulen im Landkreis Darmstadt- Dieburg – Chance und Herausforderung für die Vereine sowie die Kinder- und Jugendförderung“ einigen. Der Einladung des Fachausschusses „Förderung der Familien und Jugendhilfe, Kreisjugendheim Ernsthofen“ waren über 100 Interessierte am 17.01.2023 in den Kreistagssitzungsaal des Kreishauses Darmstadt gefolgt. Im Mittelpunkt der Diskussion standen die veränderten Bedingungen der Kinder- und Jugendarbeit, welche die Einführung des „Pakts für den Nachmittag“ mit sich gebracht hat.

Der Landkreis Darmstadt-Dieburg nimmt bei der Umsetzung des „Pakt für den Nachmittag“ einen Spitzenplatz in Hessen ein. Gleichzeitig ist die Vereinsarbeit sehr ausgeprägt und es besteht ein breites außerschulisches Angebot für die Kinder und Jugendliche. Im Alltag bedeutet dies, dass Sportvereine, Chorgemeinschaften, Feuerwehren, Kirchen und Jugendförderungen vor großen Herausforderungen stehen. So müssen die bisherigen und neue Angebote später beginnen, damit Kinder und Jugendliche die Möglichkeit haben diese wahrzunehmen. Diese Tatsache führt jedoch in der Realität häufig zu Problemen.

Im Fachausschuss „Förderung der Familien- und Jugendhilfe, Kreisjugendheim Ernsthofen“ wurde unter der Leitung der Vorsitzenden Ute Teuchner bereits vor der Pandemie ein Fachtag geplant, welcher nun endlich mit allen Beteiligten stattfinden konnte. Die Sozial- und Jugenddezernentin des Landkreises Christel Sprößler zeigte sich in ihrer Begrüßungsrede sehr erfreut, dass die Grundlagen der Kooperation zwischen Schulverantwortlichen, Trägern, Kinder- und Jugendförderungen sowie Vereinsvertretern bei einer gemeinsamen Veranstaltung in den Fokus gerückt werden kann. Dr. Margarete Sauer, ehrenamtliche Kreisbeigeordnete und Zuständige für Betreuungsangebote im Landkreis, ist begeistert vom großen Interesse an der Veranstaltung, denn nur mit Hilfe aller Beteiligten lassen sich die Potentiale in Bezug auf Förderung von Kindern ausschöpfen.

Nach einem Impulsvortrag von Stephan Schulz-Algie, Experte „Schule und Sport“, ehemaliger Referatsleiter Sportjugend Hessen, der Aspekte wie Multiprofessionalität, Entwicklung des Ganztages und Institutionalisierung der Kindheit in den Fokus rückte, wurde zu den Workshoptischen übergeleitet. In mehreren Diskussionsrunden wurden grundlegende Informationen ausgetauscht, Gelingensbedingungen und Stolpersteine in der Zusammenarbeit gefunden, sowie die Motivation der Beteiligten dargestellt. Es wurde deutlich wie wichtig es ist, Ziele und Erwartungen abzugleichen, wertschätzend auf Augenhöhe zu kommunizieren und das Rollenverständnis untereinander zu klären.

Bei dem abschließenden „Gallery Walk“ konnten alle Arbeitsergebnisse angeschaut werden. Viele Beteiligte zogen das Resümee, dass der Fachtag eine gute Grundlage bietet, um eine Zusammenarbeit zwischen Schule, Vereinen und der Kinder- und Jugendförderung zu verstärken. Aus den gesammelten Ergebnissen sollen in einem nächsten Schritt Leitlinien erarbeitet werden, um die Zusammenarbeit aller Beteiligten im Sinne aller Kinder auch in Zukunft bestmöglich zu gestalten

Quelle: ladadi.de